Lobby für die Kinder im Viertel
Der Verein ProGoethestraße fordert für neues Kommunikationszentrum ein kinderorientiertes Konzept
Der Verein ProGoethestraße entwickelt ein eigenes Konzept für das geplante Kommunikationszentrum auf dem Gelände der Bachschule.
Der Verein sieht vorwiegend Chancen in der Arbeit mit Kindern.
Neunkirchen (hil). Mit dem Bau des Kommunikationszentrums auf dem Gelände der Bachschule soll in naher Zukunft begonnen werden. Der Verein ProGoethestraße ist dabei an einer sinnvollen Nutzung dieses wichtigen Projektes interessiert, wie dieser Tage die Vorstandsmitglieder des Vereins, Michael Zitzmann und Enrico Jacopini, im "SZ"-Gespräch verdeutlichten. Der Verein sieht den sozialen Gedanken in der Nutzung dieses Gebäudes "vornehmlich in der Arbeit mit Kindern verwirklicht", wie beide Vorstandsmitglieder betonten.
Deshalb fordert der Verein ein kinderorientiertes Konzept. Dabei verweisen die engagierten Anwohner auf die Lage des Kommunikationszentrums zwischen zwei Kindergärten und der Grundschule.
Auch Schulleiter Heinz Günnewig will ein "schlüssiges Gesamtkonzept". Er warnt vor der "Befriedigung von Einzelinteressen" und verlangt ein "Eingehen auf das Kind mit seinen Bedürfnissen, Interessen, Neigungen, Schwächen".
Mit Günnewig sind sich Zitzmann und Jacopini einig, dass im Zentrum "keine Konfrontation mit schlechten Beispielen" stattfinden soll, das heißt, im Kommunikationszentrum sollte beispielsweise keine Arbeit mit Suchtkranken und ähnlichen Selbsthilfegruppen durchgeführt werden. Vereine und Vereinigungen der Stadt Neunkirchen seien vielmehr aufgefordert, sich an der Arbeit mit den Kindern zu beteiligen. Zentrale Elemente des Konzeptes der ProGoethestraße sind "Theaterspielen" und auch das Heranführen der Kinder an Literatur. Es dürfe nicht sein, dass am Abend in Gruppenräumen Parteien oder andere Erwachsenen-Gruppierungen tagten und anderntags die Kinder in abgestandenem Rauch und Bierdunst arbeiten oder spielen müssten.
Das Konzept des Vereins ProGoethestraße sieht auch eine Nutzung durch die Schule vor, unter anderem mit Ruhezonen für hyperaktive Kinder, aber auch Aktivitäten in der Aula, die Nutzung durch Schul-Arbeitsgemeinschaften, Elternabende. Auch das von der Yehudi-Menuhin-Stiftung geförderte Projekt "mus.e" könne hier Raum finden. Zu außerschulischen Projekten gehört unter anderem die Einrichtung einer Bibliothek und die Arbeit mit Theaterpädagogen. Auch örtliche Theatervereinigungen sollten hier Zugang haben. Ebenso Chöre und Bürgervereinigungen wie Bürgerstammtisch, der Verein ProGoethestraße, ausländische Vereine der Stadt Neunkirchen, der Schulförderverein.
Demnächst wird es wieder ein Gespräch mit Vertretern der Stadt und dem Verein ProGoethestraße sowie interessierten Nutzern des Kommunikationszentrums geben. "Wir vom Verein ProGoethestraße sehen uns als Lobby für die Kinder im Viertel", betonen Michael Zitzmann und Enrico Jacopini im Gespräch mit unserer Zeitung.
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