Chance für benachteiligte Kinder

Fördern und auch fordern

VON HEIKE JUNGMANN

Der Verein ProGoethestraße arbeitet engagiert im Rahmen seiner Möglichkeiten daran, einen sozialen Brennpunkt in der Innenstadt zu entschärfen. Ein Glücksfall in diesem Bemühen ist der Bau des Kommunikationszentrums auf dem Gelände der Bachschule. Das Zentrum bietet eine große Chance, gerade für Kinder und Jugendliche etwas zu tun. Denn in diesem Bereich sieht der Verein Pro Goethestraße besonderen Bedarf, zumal das Zentrum zwischen zwei Kindergärten und der Grundschule liegt.

Mit seinem Konzept, das viele verschiedene Anbieter von Aktionen wie etwa Theatervereinigungen, Chöre oder die Italienische Mission einschließt, wird der Verein allerdings auch dem einen oder anderen auf die Füße treten. Denn die Kinder sollen, geht es nach den Wünschen des Vereins, nicht mit "schlechten Beispielen konfrontiert werden." Sprich eine Selbsthilfegruppe für Suchtkranke sollte nicht Raum an Raum mit einer Literaturgruppe für Jungs und Mädchen arbeiten.

Das heißt nicht, dass den Kindern eine heile Welt vorgespielt werden soll. Schließlich kennen sicher viele von ihnen von zu Hause die vielfältigen Probleme, die Erwachsene haben können. In dem neuen Kommunikationszentrum sollen die Kinder fühlen, dass das Leben auch andere Seiten für sie bereit halten kann. Hier können sie nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden. Wer den Vorschlag des Vereins ProGoethestraße kritisiert, sollte sich diese Chancen für die benachteiligten Kinder der Stadt vor Augen halten.


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